Die Klotzbeute – der Vorläufer unserer Bienenbeuten
Die Klotzbeute – der Vorläufer unserer Bienenbeuten
Was ist eine Klotzbeute?
Eine Klotzbeute (auch Baumbeute oder Stülper) ist eine ausgehöhlte Baumstammröhre, in der ein Bienenvolk lebt. Sie ist die älteste Form künstlicher Bienenhaltung in Mitteleuropa – lange bevor es Rähmchen, Zargen oder Kisten gab.
Merkmale:
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Aus einem ausgehöhlten Baumstamm gefertigt
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Meist senkrecht aufgestellt, später auch liegend
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Nur ein Raum, keine beweglichen Teile
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Wabenbau war fest an den Wänden befestigt
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Die Honigernte erfolgte meist durch Zerstörung der Waben
Klotzbeuten waren für die Bienen natürlich – aber für den Imker schwer zu kontrollieren. Es gab keine Möglichkeit zur gezielten Völkerführung oder Wabenentnahme.
Zeidler – die Waldimker des Mittelalters
Wer waren die Zeidler?
Zeidler waren mittelalterliche Bienenhalter, die ihre Bienenvölker in lebenden Bäumen hielten – meist hoch oben in der Baumkrone, in natürlich entstandenen oder künstlich ausgehöhlten Höhlen.
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Der Begriff stammt von „Zeideln“ = Honig ernten
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Zeidler galten im Mittelalter als freie Männer mit Sonderrechten
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Vor allem im fränkischen Raum, z. B. in der Zeidelmutter Nürnberg
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Sie trugen Schutzkleidung aus Leder und kletterten mit Steigeisen in Bäume
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Werkzeuge: Zeidlerschurz, Rauchbläser, Seile, Axt, Messer
Besonderheit:
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Die Zeidler entnahmen Honig und Wachs aus den Baumhöhlen, ließen den Brutraum aber oft unangetastet – eine frühe, nachhaltige Form der Imkerei
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Sie waren auch Wachsproduzenten – wichtig für die Kirche (Kerzen!)
Vom Zeidler zur modernen Imkerei
Zeit | Form der Bienenhaltung | Typisches System |
---|---|---|
Frühmittelalter–1500 | Zeidlerei im Wald | Höhlen in lebenden Bäumen |
1500–1800 | Sesshafte Klotzbeuten im Garten | Ausgehöhlte Baumstämme |
ab ~1830 | Frühformen von Magazinbeuten | Dzierzon, Trennschiede |
ab 1850 | Moderne Magazinbeuten mit Rähmchen | Langstroth, Berlepsch |