Skip to main content

Der Bien – Jahreslauf eines Bienenvolksite

Der Bien ist ein Superorganismus – ein Bienenvolk, das im Jahresverlauf wie ein eigenständiges Lebewesen funktioniert. Sein Rhythmus ist eng an das Blütenangebot der Natur angepasst.


Frühjahr (Durchlenzung & Aufbau)

  • Ab etwa 10 °C beginnt das Volk zu brüten.

  • Ziel: Aufbau einer starken Sammelbienen-Generation.

  • Erste Blühpflanzen: Salweide, Löwenzahn, Ahorn, Krokus – liefern wichtigen Pollen für die Brut.

  • Ab April/Mai: Obstblüte (v. a. Kirsche, Apfel, Birne) – erste größere Nektartracht.


Frühsommer (Schwarmzeit & Volkswachstum)

  • Starke Entwicklung – oft Verdopplung der Volksgröße.

  • Bei Platzmangel: Schwarmtrieb setzt ein.

  • Haupttrachten: Raps, Robinie (Scheinakazie), Rosskastanie – liefern reichlich Nektar.

  • Beginn der Honigernte, starke Bautätigkeit im Stock.


Sommer (Tracht & Pflege)

  • Hohe Aktivität: Sammeln, Pflegen, Verteidigen.

  • Trachten: Linde, Sonnenblume, Wald- und Honigtau (z. B. auf Fichte, Tanne).

  • Nachlassende Blüte ab Juli → Nektarmangel möglich.

  • Brutrückgang, Umstellung auf langlebige Winterbienen beginnt.


Herbst (Einfüttern & Umstellung)

  • Wenige Blüten: z. B. Goldrute, Efeu, Herbstaster.

  • Bruttätigkeit endet – letzte Winterbienen schlüpfen.

  • Imker füttert Zuckerwasser als Wintervorrat.

  • Varroabehandlung notwendig.


Winter (Ruhephase)

  • Keine Blüten, kein Flug – Überwinterung in Wintertraube.

  • Bienen halten durch Muskelzittern konstante Temperatur im Inneren (~25 °C bei Brut, sonst ~15 °C).

  • Energie kommt aus den eingelagerten Vorräten.


Blütenangebot = Lebensgrundlage
Ohne ausreichende und vielfältige Blühpflanzen im Jahresverlauf ist ein gesunder Bien nicht möglich. Blüten liefern:

  • Pollen = Eiweiß für Brutpflege

  • Nektar = Energiequelle (Honig)

  • Propolis & Harze = Schutz vor Keimen