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Beutensysteme im Detail

🔷 Magazinbeuten – Baukastenprinzip

Magazinbeuten bestehen aus einzelnen aufeinander stapelbaren Kästen (Zargen). Sie bieten:

  • gute Flexibilität (z. B. Erweiterung nach Volksstärke)

  • leichtes Handling (Transport, Ernte, Pflege)

  • gute DurchlĂĽftung und einfache Reinigung

  • Möglichkeit zur Trennung von Brut- und Honigraum


🔹 Magazinbeuten im Vergleich

🟡 Deutsch Normalmaß (DNM)

  • MaĂźe: 370 × 223 mm (BrutmaĂź)

  • Zargenhöhe: i. d. R. 232 mm

  • Entwickelt in Deutschland, sehr verbreitet

  • Kombinierbar mit Flachzargen (Honigraum)

  • Besonders geeignet fĂĽr Anfänger & Hobbyimker

Vorteile:

  • hohe VerfĂĽgbarkeit an Material & Zubehör

  • gut geeignet fĂĽr kleinere Völker

  • einfacher Einstieg

Nachteile:
– eher kleinere Wabenfläche → mehr Rähmchenwechsel
– weniger geeignet für große Wirtschaftsvölker


🟡 Zandermaß

  • MaĂźe: 420 × 220 mm (BrutmaĂź)

  • Entwickelt von Emil Zander

  • Häufigstes MaĂź in Deutschland (vor allem Nord/Mitte)

  • Etwas breiter als DNM, mehr Platz fĂĽr Brut

  • Klassischerweise mit Absperrgitter und getrenntem Honigraum

Vorteile:

  • sehr gute Verbreitung

  • flexibel fĂĽr Honig- und Brutraum

  • breitere Waben – gut fĂĽr groĂźe Brutnester

Nachteile:
– häufig Umstieg auf größere Maße bei Profi-Imkern


🟡 Dadant US

  • MaĂźe: 435 × 300 mm (nur 1 groĂźer Brutraum!)

  • Honigräume mit flachen Zargen (z. B. 435 × 145 mm)

  • Sehr beliebt in der naturnahen und Berufsimkerei

  • Brutraum nur 1 Zarge – mit 12 groĂźen Rähmchen

  • Trennung Brut/Honig ĂĽber Absperrgitter

  • Oft mit Schieden zur BrutraumfĂĽhrung (Wärmehaushalt, Wabengröße)

Vorteile:

  • groĂźe Brutwaben → weniger Eingriffe

  • hohe Stabilität im Brutnest

  • sehr gute Honigleistung bei starken Völkern

  • perfekt fĂĽr „einräumige BrutfĂĽhrung“

Nachteile:
– schwerere Honigräume
– große Rähmchen teils unhandlich für Anfänger


🟡 Langstroth

  • MaĂźe: 448 × 232 mm

  • Weltweit verbreitet (USA, SĂĽdamerika, SĂĽdeuropa)

  • In Deutschland eher selten

  • Ă„hnlich wie Dadant, aber etwas kleiner

  • Modularer Aufbau, international kompatibel

Vorteile:

  • weltweit genormt

  • flexibel nutzbar

  • ideal fĂĽr Wanderimkerei

Nachteile:
– in Deutschland geringe Ersatzteilverfügbarkeit


🔹 Weitere Beutenformen

🟤 Hinterbehandlungsbeute

  • Ă„lteres System, Zugang von hinten (Schrankprinzip)

  • Kein Aufstapeln, oft fest installiert

  • Brut- und Honigraum nebeneinander oder ĂĽbereinander

  • Beliebt in Schulen, Lehrgärten und Altbeständen

Vorteile:

  • guter Wetterschutz

  • angenehmes Arbeiten im Sitzen

  • ruhige VölkerfĂĽhrung

Nachteile:
– schwer transportierbar
– schlecht erweiterbar
– keine Flexibilität für moderne Betriebsweisen


🟢 Einraumbeute (z. B. Mellifera)

  • Horizontalbeute mit 1 groĂźem Brut-Honigraum

  • Nutzung groĂźer Rähmchen (z. B. Dadant oder modifiziert)

  • Orientierung am natĂĽrlichen Brutverhalten (ohne Absperrgitter)

  • Trennung nur durch Schiedplatten

Vorteile:

  • einfache VolksfĂĽhrung

  • naturnah, stressarm

  • kein ständiges Umhängen von Rähmchen

Nachteile:
– schwer erweiterbar
– Honigernte kann aufwendiger sein


🟠 Top-Bar Hive (Oberträgerbeute)

  • Horizontal, ohne klassische Rähmchen

  • Bienen bauen Naturwaben an Holzleisten

  • Kein Schleudern möglich – Honig wird gepresst

Vorteile:

  • sehr naturnah

  • DIY-freundlich

  • gut fĂĽr Bildungszwecke

Nachteile:
– kaum Kontrolle
– keine Trennung von Honig-/Brutbereich
– nicht wirtschaftlich