Unterschiedliche Bienenwohnungen 2025
- Beutensysteme im Detail
- Die Top-Bar Hive – naturnahe Alternative
- Top Bar Hive (Oberträger-Bienenkasten)
- Rähmchenmaße Quelle ResistantBees.com
Beutensysteme im Detail
Magazinbeuten – Baukastenprinzip
Magazinbeuten bestehen aus einzelnen aufeinander stapelbaren Kästen (Zargen). Sie bieten:
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gute Flexibilität (z. B. Erweiterung nach Volksstärke)
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leichtes Handling (Transport, Ernte, Pflege)
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gute Durchlüftung und einfache Reinigung
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Möglichkeit zur Trennung von Brut- und Honigraum
Magazinbeuten im Vergleich
Deutsch Normalmaß (DNM)
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Maße: 370 × 223 mm (Brutmaß)
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Zargenhöhe: i. d. R. 232 mm
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Entwickelt in Deutschland, sehr verbreitet
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Kombinierbar mit Flachzargen (Honigraum)
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Besonders geeignet für Anfänger & Hobbyimker
Vorteile:
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hohe Verfügbarkeit an Material & Zubehör
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gut geeignet für kleinere Völker
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einfacher Einstieg
Nachteile:
– eher kleinere Wabenfläche → mehr Rähmchenwechsel
– weniger geeignet für große Wirtschaftsvölker
Zandermaß
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Maße: 420 × 220 mm (Brutmaß)
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Entwickelt von Emil Zander
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Häufigstes Maß in Deutschland (vor allem Nord/Mitte)
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Etwas breiter als DNM, mehr Platz für Brut
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Klassischerweise mit Absperrgitter und getrenntem Honigraum
Vorteile:
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sehr gute Verbreitung
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flexibel für Honig- und Brutraum
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breitere Waben – gut für große Brutnester
Nachteile:
– häufig Umstieg auf größere Maße bei Profi-Imkern
Dadant US
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Maße: 435 × 300 mm (nur 1 großer Brutraum!)
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Honigräume mit flachen Zargen (z. B. 435 × 145 mm)
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Sehr beliebt in der naturnahen und Berufsimkerei
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Brutraum nur 1 Zarge – mit 12 großen Rähmchen
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Trennung Brut/Honig über Absperrgitter
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Oft mit Schieden zur Brutraumführung (Wärmehaushalt, Wabengröße)
Vorteile:
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große Brutwaben → weniger Eingriffe
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hohe Stabilität im Brutnest
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sehr gute Honigleistung bei starken Völkern
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perfekt für „einräumige Brutführung“
Nachteile:
– schwerere Honigräume
– große Rähmchen teils unhandlich für Anfänger
Langstroth
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Maße: 448 × 232 mm
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Weltweit verbreitet (USA, Südamerika, Südeuropa)
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In Deutschland eher selten
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Ähnlich wie Dadant, aber etwas kleiner
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Modularer Aufbau, international kompatibel
Vorteile:
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weltweit genormt
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flexibel nutzbar
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ideal für Wanderimkerei
Nachteile:
– in Deutschland geringe Ersatzteilverfügbarkeit
Weitere Beutenformen
Hinterbehandlungsbeute
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Älteres System, Zugang von hinten (Schrankprinzip)
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Kein Aufstapeln, oft fest installiert
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Brut- und Honigraum nebeneinander oder übereinander
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Beliebt in Schulen, Lehrgärten und Altbeständen
Vorteile:
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guter Wetterschutz
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angenehmes Arbeiten im Sitzen
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ruhige Völkerführung
Nachteile:
– schwer transportierbar
– schlecht erweiterbar
– keine Flexibilität für moderne Betriebsweisen
Einraumbeute (z. B. Mellifera)
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Horizontalbeute mit 1 großem Brut-Honigraum
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Nutzung großer Rähmchen (z. B. Dadant oder modifiziert)
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Orientierung am natürlichen Brutverhalten (ohne Absperrgitter)
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Trennung nur durch Schiedplatten
Vorteile:
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einfache Volksführung
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naturnah, stressarm
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kein ständiges Umhängen von Rähmchen
Nachteile:
– schwer erweiterbar
– Honigernte kann aufwendiger sein
Top-Bar Hive (Oberträgerbeute)
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Horizontal, ohne klassische Rähmchen
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Bienen bauen Naturwaben an Holzleisten
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Kein Schleudern möglich – Honig wird gepresst
Vorteile:
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sehr naturnah
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DIY-freundlich
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gut für Bildungszwecke
Nachteile:
– kaum Kontrolle
– keine Trennung von Honig-/Brutbereich
– nicht wirtschaftlich
Die Top-Bar Hive – naturnahe Alternative
Die Top-Bar Hive (Oberträgerbeute) stammt ursprünglich aus Afrika und wurde später für den ökologischen Imkereibereich angepasst. Sie gilt als besonders bienenfreundlich und einfach im Aufbau, ist aber in Mitteleuropa weniger verbreitet.
Merkmale
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Einraumbeute in horizontaler Bauweise
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Keine Rähmchen – nur Holzleisten (Top Bars), auf denen die Bienen frei ihre Naturwaben bauen
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Waben werden nicht gedrahtet oder in Rähmchen gepresst
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Brut und Honig verlaufen nebeneinander, nicht übereinander
Vorteile
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Sehr einfacher und günstiger Aufbau (oft selbst gebaut)
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Extrem naturnaher Wabenbau
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Wenig Eingriffe – ruhige, beobachtende Imkerei möglich
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Kein Absperrgitter, keine Rähmchensysteme
Nachteile
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Wabenbruch bei Hitze oder unsachgemäßem Umgang möglich
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Honigernte aufwendig (keine Schleuder – Pressen oder Abtropfen)
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Nicht für Massentracht geeignet
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Für Schwarmverhinderung und Varroabehandlung schwieriger zu kontrollieren
Für wen geeignet?
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Imker:innen mit Fokus auf naturnahe Bienenhaltung
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Hobby- und Experimentalimker:innen
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Bildungsprojekte, Schulimkerei, urbane Imkerei
Top Bar Hive (Oberträger-Bienenkasten)
Quelle:Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF)
Bienenhaltung - ganz unkompliziert!
Der Top bar hive soll nicht die modernen Magazinbeuten der klassischen Imkerei ersetzen, sondern eine neue Zielgruppe zur Haltung von Bienen motivieren und dabei einen wichtigen Beitrag zu einer breitangelegten Bestäubung leisten.
Betriebsanweisung Top bar Hive 384 KB